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Blutzucker und Diabetes
Bei Diabetes ist der Blutzucker dauerhaft erhöht, weil durch eine verminderte Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zu viel Glukose im Blut verbleibt.
Blutzuckermessgerät

Blutzucker und Diabetes

Nach der Diagnose Diabetes bleibt das Thema Blutzucker für die meisten Diabetespatienten ein Leben lang Thema. Je nach Form der Diabeteserkrankung müssen unterschiedliche Maßnahmen getroffen werden, den Blutzuckerspiegel auf Dauer zu regulieren, um möglichen Folgeschäden vorzubeugen.

Glukosegehalt im Blut

Der menschliche Körper übernimmt in jeder Sekunde unbemerkt zahlreiche Aufgaben. Vom Ein- und Ausatmen bis hin zur körpereigenen Wundheilung funktioniert der menschliche Organismus mit den unterschiedlichsten Mechanismen und Prozessen, die teilweise ineinandergreifen oder sich wechselwirksam beeinflussen. Damit diese Prozesse reibungslos vonstattengehen können, gibt es eine wichtige Voraussetzung: die Energiezufuhr.

Über die Nahrung gelangen verschiedene Verbindungen in den menschlichen Organismus, insbesondere Proteine, Kohlenhydrate und Fette. Damit diese vom Körper auch verwertet werden können, bedarf es komplizierter Prozesse. Um beispielsweise Kohlenhydrate im Körper verfügbar zu machen, spalten bestimmte Enzyme der Bauchspeicheldrüse den Nahrungsbrei in kleinste Moleküle, die anschließend über den Dünndarm in den Blutkreislauf gelangen.

Diese Glukosemoleküle, umgangssprachlich spricht man auch von Traubenzucker, sind wichtige Energielieferanten für alle Zellen. Kurz nach der Nahrungszufuhr steigt die Konzentration des Glukosegehaltes im Blut rapide an – der Blutzuckerspiegel ist erhöht. Das Hormon Insulin aus der Bauchspeicheldrüse sorgt dann dafür, dass die im Blutkreislauf befindliche Glukose für alle Zellen im Körper verfügbar gemacht wird. Ein bestimmter Anteil an Glukose wird entsprechend immer benötigt, um die wichtigsten Körperfunktionen aufrechtzuerhalten.

Blutzucker bei Diabetes

Damit der menschliche Organismus die über die Nahrung zugeführte Glukose für sich zu Energie umwandeln kann, ist das Hormon Insulin der wichtigste Einflussfaktor. Wird gemessen an der Glukosezufuhr zu wenig Insulin produziert, verbleibt ein Teil der Glukose im Blut, der Blutzuckerspiegel ist stetig erhöht.

Bei Diabetes Typ 1 sorgt eine Fehlfunktion des Immunsystems für eine Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen. Ohne das Insulin kann die Glukose nicht aus dem Blutkreislauf in die Zellen gelangen, der Körper ist auf Dauer unterversorgt und es kommt zu einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel. Die einzige Maßnahme, diesen absoluten Insulinmangel bei Diabetes Typ 1 auszugleichen, ist das Spritzen von Insulin.

Diabetes Typ 2 entsteht häufig als Folge einer ungesunden Lebensführung, die sich insbesondere durch eine kalorien- und fetthaltige Ernährung in Verbindung mit Bewegungsmangel auszeichnet. Bei Patienten mit Diabetes Typ 2 kann das Insulin nicht mehr richtig wirken, da die Körperzellen unempfindlicher auf das Hormon reagieren. Dementsprechend verbleibt auch hier zu viel Glukose im Blut und der Blutzuckerspiegel steigt an. Der Grund ist bei Diabetes Typ 2 also nicht die eingeschränkte Produktion von Insulin, sondern eine Insulinresistenz. Zur Regulierung des Blutzuckers bei Patienten mit Typ-2-Diabetes ist eine Ernährungsumstellung in Verbindung mit mehr Bewegung die wichtigste therapeutische Maßnahme, um den Blutzucker zu regulieren.

Sabrina Mandel